„Gegenwartskunst“ als kulturpolitischer Schwerpunkt 2017

Kulturlandesrat Helmut Bieler stellte gemeinsam mit Karin Ritter, der Koordinatorin des Schwerpunktjahres, die Vorhaben zum Jahr der Gegenwartskunst vor
Kulturlandesrat Helmut Bieler stellte gemeinsam mit Karin Ritter, der Koordinatorin des Schwerpunktjahres, die Vorhaben zum Jahr der Gegenwartskunst vor

100.000 Euro zusätzlich an Kulturförderung, drei neuen Förderschienen im „Jahr der Gegenwartskunst“ *** Seit dem Jahr 2004 setzt das Kulturreferat kulturpolitische Jahresschwerpunkte. 2017 steht die Gegenwartskunst im Fokus. „Das Setzen von kulturpolitischen Jahresschwerpunkten, die bereits im Voraus für mehrere Jahre festgelegt werden, ist mittlerweile ein wichtiges Element im kulturellen Aufkommen. Wir waren damit sehr erfolgreich, die Resonanz war sehr groß. 2016, dem ‚Jahr der kulturellen Vielfalt‘, haben wir mit rund 130 Veranstaltungen an die 20.000 Menschen erreicht – Teilnehmer, Besucher und Aktive“, so Kulturlandesrat Helmut Bieler bei der Präsentation des Schwerpunktjahres am Dienstagabend, 31. Jänner 2017, im Projektraum des Landesarchives in Eisenstadt.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren liegt der Schwerpunkt 2017 eindeutig auf dem Bereich der Förderung und nicht wie bisher in der Entwicklung eigenständiger Projektformate durch die Kulturabteilung des Landes. So werden im „Jahre der Gegenwartskunst“ neben den obligatorischen Förderungen des Kulturreferates 100.000 Euro zusätzlich zur Verfügung stehen, die zum Großteil in drei neue Förderschienen fließen: Neben einer Ausschreibung von Kleinprojekten (maximale Förderung eines Projektes bis 3.000 Euro, Einreichung ab sofort bis spätestens 1. Juni 2017) und einer weiteren, die sich mit Schul-Kunstprojekten auseinander setzt (maximale Förderung bis 400 Euro, Einreichung ab sofort bis 1.10.2017), vergibt das Land Burgenland insgesamt 40.000 Euro für maximal fünf größer dimensionierte Kunstprojekte (Einreichfrist 1.5.2017). Geplant sind auch zwei Veranstaltungsreihen mit dem Ziel, den Diskurs über Gegenwartskunst zu forcieren. „Das Burgenland ist heute ein Land, das besonders viele und überdurchschnittlich gut ausgebildete junge Künstlerinnen und Künstler und eine Vielzahl innovativer Kulturvereinigungen hat. Allein die Künstlerdatenbank zählt 478 Künstlerinnen und Künstler in den unterschiedlichsten Sparten. Wir möchten mehr Burgenländerinnen und Burgenländer in Lesungen, Ausstellungen und Konzertsäle bringen, die Hemmschwelle gegenüber Kunst senken, erklärt Bieler das Ziel. Alle Informationen über Veranstaltungen, Fördermöglichkeiten, Einreichfristen und redaktionelle Berichte über die zeitgenössische Kunst im Burgenland sind auf www.jahrdergegenwartskunst.at nachzulesen.

„Gefördert werden innovative Projekte mit Burgenland-Bezug, die sich mit der zeitgenössischen Kunst in den Sparten Musik, Literatur, Bildende und Darstellende Kunst beschäftigen“, erläutert Karin Ritter, zuständig für Projektkoordination, Projektbegleitung und Öffentlichkeitsarbeit. Bei den Schulkunst-Projekten wird eng mit dem Landesschulrat zusammengearbeitet. Das Ziel ist, „Künstler, Schauspieler und Literaten in die Schulen und Schülerinnen und Schüler in die Ateliers burgenländischer Künstler zu bringen“ sagt Bieler. Die Kinderkulturvermittlung werde im „Jahr der Gegenwartskunst“ eine große Bedeutung zugemessen, „da die Kinder, die Jugend, die Träger der Kultur in der Zukunft sind“.

Ganz neue Wege werden bei der neuen Förderschiene „Kunstprojekte“ beschritten. Aus allen Einreichungen werden fünf Projekte ausgewählt und zu einer „Projekt-Casting Show“ vor Publikum eingeladen. Die Projektträger haben maximal 15 Minuten Zeit, eine Expertenjury von der Qualität ihres Projektes zu überzeugen. Danach müssen sie sich den kritischen Fragen der Jury stellen. Die Jury besteht aus Experten aus den Bereichen Medien, Wirtschaft und Kultur. Beurteilt werden künstlerische Qualität und Innovation des Projektes, die wirtschaftliche Realisierbarkeit, aber auch die Performance der Projektverantwortlichen bei der „Projekt- Casting Show“. Die Projekt-Casting Show findet im Juni 2017 statt. Ob alle fünf vorgestellten Projekte eine Förderung erhalten sowie die Höhe einer allfälligen Förderung obliegt einzig der Entscheidung der Jury.

Um den Diskurs über Gegenwartskunst zu forcieren, ist im Rahmen des „Jahres der Gegenwartskunst“ ein eintägiges Symposium „Die Angst des Publikums vor der Gegenwartskunst“ geplant. Diskussionsabende in der Landesgalerie werden sich mit der „Zukunft der Festivals“ oder mit dem Thema „Die Kunst, von der Kunst leben zu können“ auseinandersetzen.

Wichtig sei, so Bieler, dass „die Rahmenbedingungen die Freiheit der Kunst zulassen und diese fördern. Kunst kann, muss aber nicht gefällig sein. Sie soll auch kritisch sein und hinterfragen.“ Das Land habe viele Möglichkeiten geschaffen, Kultur zu fördern. „Die Zuständigkeit der Kulturabteilung ist breit gefächert und erstreckt sich von der Volkskultur über die Festspiele, die Architektur, die Musikschulen bis hin zur Wissenschaft und zur Erwachsenenbildung. Wir möchten 2017 ein Ausrufezeichen im Bereich der burgenländischen Gegenwartskunst setzen. Kunst ist uns wichtig!“ Die Kunstförderung nehme schon immer einen großen Stellenwert im kulturellen Förderungswesen ein. Rund 800 Förderungen wickelt die Kulturabteilung jährlich ab.

Pressefoto zum Download:  Jahr der Gegenwartskunst 2017

Bildtext „Jahr der Gegenwartskunst 2017“:   Kulturlandesrat Helmut Bieler stellt gemeinsam mit Karin Ritter, der Koordinatorin des Schwerpunktjahres, die Vorhaben zum „Jahr der Gegenwartskunst“ vor

Bildquelle:   Bgld. Landesmedienservice

Wolfgang Sziderics, 1. Feber 2017

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