Dorferneuerung feiert 30-Jahr-Jubiläum

GVV-Präsident Erich Trummer, Monika Herbstrith-Lappe, Initiator Altlandeshauptmann Hans Sipötz, Landesrätin Verena Dunst, Wolfgang Wallner und Marlene Hrabanek-Bunyai Freude freuten sich über 30 erfolgreiche Jahre Dorferneuerung

LRin Dunst: „Dorferneuerung im Burgenland ist eine Erfolgsgeschichte“. Jubiläumsfestakt im Sozialhaus Neutal anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums *** Mit einem Festakt im Sozialhaus Neutal wurden am Mittwoch, 7. November 2018, 30 Jahre Dorferneuerung im Burgenland gefeiert. Neben Landesrätin Verena Dunst, Initiator Altlandeshauptmann Hans Sipötz, GVV-Präsident Bgm. Erich Trummer und Umweltanwalt Dipl.-Ing. Dr. Michael Graf waren viele Vertreter burgenländischer Dorferneuerungsgemeinden, aus der Politik, den Vereinen und Fachexperten anwesend.

Als Gastreferentin referierte Mag.a Monika Herbstrith-Lappe unter dem Motto „Mitsprache ist mein Recht als Bürger/in“ zum Thema Bürgerbeteiligung. Zum Abschluss wurden 8 Gemeinden für besondere Verdienste um die Dorferneuerung geehrt. 

„Die Dorferneuerung im Burgenland ist eine Erfolgsgeschichte und steht beispielhaft für die hervorragende Entwicklung unseres Heimatlandes in den vergangen dreißig Jahren“, sagte Landesrätin Dunst. „Die Dorferneuerung hat großen Anteil daran, dass wir unsere Struktur mit vielen kleinen Gemeinden erhalten konnten. Die Bürgerbeteiligung ist dabei ein fundamentaler Bestandteil und der Schlüssel zu deren erfolgreicher Zukunft“, betonte Dunst.

Von der Fassadensanierung zum Planungsinstrument für die Zukunft der Gemeinden, Bürgerbeteiligung wesentlicher Bestandteil
Vor mehr als 30 Jahren wurde die Dorferneuerung im Burgenland als Fassaden-Verschönerungsaktion ins Leben gerufen, 1991 wurden erstmals Förderkriterien landesgesetzlich verankert. Im Lauf der Jahre erweiterte sich der Aufgabenbereich immer mehr, heute umfasst sie Maßnahmen zur Erhaltung dörflicher Baustruktur ebenso wie die Förderung des sozialen Lebens im Dorf und die Verbesserung der Lebensqualität der BürgerInnen. Bereits 2007 wurde deshalb die Dorferneuerung zur „umfassenden Dorferneuerung“ erweitert. Dabei wird in einem begleiteten Prozess gemeinsam mit der Bevölkerung ein Leitbild für die Zukunft der Gemeinde erarbeitet, das vom Gemeinderat beschlossen wird. Die Dorferneuerung hat sich damit zu einem wichtigen Planungsinstrument für die Zukunft der Gemeinden entwickelt.

154 von 171 Gemeinden involviert
Von 171 Gemeinden haben aktuell bereits 154 Dorferneuerungsprojekte laufen. „Das zeigt, wie stark die Dorferneuerung im Burgenland verankert ist“, so Dunst. Die Ziele: die Lebensqualität im Dorf steigern, Wohn-, Arbeits- und Sozialraum erhalten, der Abwanderung entgegenwirken und die wirtschaftliche Existenz absichern, aber auch Impulsgeber für innovative Projekte sein und die Gleichstellung berücksichtigen.

27 Mio. Euro in 30 Jahren bereitgestellt
Dorferneuerungsprojekte werden zu 63% aus Mitteln der Europäischen Union und zu 37% vom Land Burgenland gefördert. In der Förderperiode 2007 bis 2013 wurden von EU und Land Burgenland 9,5 Mio. Euro, für den Förderzeitraum 2014 bis 2020 werden über 5,4 Mio. Euro bereitgestellt. Die reinen EU-Mittel belaufen sich für die beiden Förderperioden summiert auf knapp 5,5 Mio. Euro, die Landesmittel auf knapp 22 Mio. Euro – insgesamt wurden somit mehr als 27 Mio. Euro für Maßnahmen der Dorferneuerung investiert. „Das zeigt auch, wie sehr wir von der EU profitiert haben“, so Dunst. 1300 Fassaden wurden mit Dorferneuerungsmitteln saniert, insgesamt 1030 Projekte umgesetzt, darunter auch Konzepte der Dorferneuerung.

Schwerpunkte Mobilität, Open W-Lan, Nahversorgung
Über die Landesförderung werden aber auch eigene Schwerpunkte gesetzt, die der Bürgerbeteiligung unmittelbar Rechnung tragen – so etwa ergänzende Richtlinien für Mobilität, Open W-Lan und die Nahversorgung. Schließlich sieht Dunst die Dorferneuerung als wichtigen Bestandteil auch in den Gesamtkontext der ländlichen Entwicklung eingebettet, für die der 2016 erstellte Masterplan „Land und Leben“ die Grundlage bildet. Die Dorferneuerung sei zugleich auch zur Dorfentwicklung geworden.

Über den Dissens zum Konsens und zum gemeinsamen Ziel
Herbstrith-Lappe mahnte in ihrem Vortrag „eine lebendige Dorfgemeinschaft, ein gesundes Miteinander für ein gemeinsames Ziel“ ein. Bürgerbeteiligung brauche eine Kultur des Dialogs; für einen nachhaltigen Konsens brauche es zunächst den Dissens, die Betrachtung des Ziels aus verschiedenen Augen. Es gelte, das Gespräch mit den Bürgern zu suchen, bevor ein Konflikt entsteht. „Mitsprache ist Bürgerinnenpflicht“, so Herbstrith-Lappe.

Verein „Unser Dorf“ als Sprachrohr
Seit 1989 begleitet und unterstützt der Verein „Unser Dorf“ durch Öffentlichkeitsarbeit, Informationsveranstaltungen und Seminare die Maßnahmen der umfassenden Dorferneuerung.

Ehrung für aktive Bürgerbeteiligung
Zum Abschluss erhielten acht „Gemeinden, in denen die Bürgerbeteiligung großgeschrieben wird und die BürgerInnen laufend und aktiv am Dorferneuerungsleitbild mitwirken“, Ehrenurkunden. Es waren dies die Gemeinden Edelstal, Hornstein, Litzelsdorf, Rohr im Burgenland, St. Andrä, Schattendorf, Wallern und Zillingtal.

Pressefoto zum Download:  30 Jahre Dorferneuerung

Bildtext:  Freude über 30 erfolgreiche Jahre Dorferneuerung: GVV-Präsident Bgm. Erich Trummer, Keynote-Speaker Mag.a Monika Herbstrith-Lappe, Initiator Altlandeshauptmann Hans Sipötz, LRin Verena Dunst, WHR DI Wolfgang Wallner, Leiter Referat Dorfentwicklung, Mag.a Marlene Hrabanek-Bunyai MA, Geschäftsführerin Verein „Unser Dorf“

Bildquelle:  Landesmedienservice Burgenland

Hans-Christian Siess, 7. November 2018

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