Dem Borkenkäfer wird verstärkt der Kampf angesagt

Landesrätin Verena Dunst stellt Fördermaßnahmen zur Bekämpfung des Borkenkäfers vor. Von links: Gernot Kainz, Forstinspektor des Landes, Verena Dunst, Hubert Iby, Forstdirektor des Burgenlandes, Herbert Stummer, Geschäftsführer Burgenländisch
Landesrätin Verena Dunst stellt Fördermaßnahmen zur Bekämpfung des Borkenkäfers vor. Von links: Gernot Kainz, Forstinspektor des Landes, Verena Dunst, Hubert Iby, Forstdirektor des Burgenlandes, Herbert Stummer, Geschäftsführer Burgenländischer Waldverband
Hubert Iby, Forstdirektor des Burgenlandes, und Landesrätin Dunst mit einer von Borkenkäfern befallenen Baumrinde
Hubert Iby, Forstdirektor des Burgenlandes, und Landesrätin Dunst mit einer von Borkenkäfern befallenen Baumrinde

Land fördert Maßnahmen zur Bekämpfung des Baumschädlings ***

Mehr als drei Millionen Euro betrugen die vom Borkenkäfer im Jahr 2015 in burgenländischen Wäldern verursachten Schäden. Zu 90 % sind Kleinwaldeigentümer betroffen, die rund 65 % der burgenländischen Waldfläche besitzen. Durch rechtzeitiges Erkennen und präventive Maßnahmen können flächige Schäden vermieden werden.

Über zwei EU-Förderprojekte werden nun 150.000 Euro zur Verfügung gestellt, gab Agrarlandesrätin Verena Dunst heute, Dienstag, in der „Werkstatt Natur“ in Marz bekannt. Am 15. und 18. März führt Dunst in Zusammenarbeit mit der Burgenländischen Landwirtschaftskammer (LWK) Informationsveranstaltungen für Waldbesitzer in den betroffenen Gebieten zur Borkenkäferbekämpfung durch.

„Nur wer den Wald schützt, kann ihn dauerhaft nützen und davon profitieren. Das ist auch das Prinzip der forstlichen Nachhaltigkeit“, betonte Dunst. 26.000 Waldeigentümer gibt es im Burgenland, mehr als 65 % sind Kleinwaldbesitzer, 30 % der Landesfläche sind bewaldet. Gab es in den burgenländischen Wäldern ursprünglich fast ausschließlich Laubbäume, wurden vor langer Zeit aus wirtschaftlichen Gründen großflächig Nadelholzarten gepflanzt. Diese wachsen schneller und sind als Nutzholz für Hausbau und Möbelproduktion stark nachgefragt, verursachen jedoch die Massenvermehrung von Forstschädlingen wie des Fichtenborkenkäfers. Windwurf, Schneebruch oder extreme Trockenheit und Hitze durch den fortschreitenden Klimawandel begünstigen diese Entwicklung.

Borkenkäfer liebt Fichten

Nur zwei bis acht Millimeter groß, bohren sich die Borkenkäfer durch die Baumrinde – hauptsächlich von Nadelbäumen, die Bäume sterben innerhalb kurzer Zeit ab. Buchdrucker und Kupferstecher sind die wichtigsten und gefährlichsten Fichtenborkenkäfer. Erstmals kam es 1993-1994 zu Borkenkäfer-Massenvermehrungen, den Rekord an Schadholz gab es 2002 bis 2005, und im Vorjahr sorgte der heiße und trockene Sommer für Schäden im Ausmaß von mehr als drei Mio. Euro. Rund 100.000 fm Fichte, das sind 15 % des gesamten Einschlages, fielen als Schadholz an, besonders betroffen waren die Fichtengebiete des Mittel- und Südburgenlandes. So gut wie keinen Nadelwaldbestand gibt es im Norden des Burgenlandes, die höchsten Anteile in den Bezirken Oberpullendorf und Oberwart. 

Viele Kleinwaldbesitzer kennen ihren Wald nicht

WHR DI Hubert Iby, Forstdirektor des Burgenlandes, ruft deshalb Waldbesitzer auf, ihren Wald regelmäßig auf Befall zu kontrollieren. „2015 hat dem Wald stark zugesetzt, das Schadholz muss rechtzeitig entfernt werden“. DI Gernot Kainz, Forstinspektor des Landes und für das Mittelburgenland zuständig, sieht dabei ein Problem: „Viele der Kleinwaldbesitzer kümmern sich zu wenig um ihren Wald oder kennen ihn gar nicht“. Agrarlandsrätin Dunst führt deshalb in Zusammenarbeit mit der LWK am 15. und 18. März Infoveranstaltungen für interessierte Waldbesitzer durch. Beratungsleistungen zur richtigen Bekämpfung bieten auch die Bezirksförster an den Bezirkshauptmannschaften und die Bezirksstellen der LWK an. Hilfe bei Schlägerungsarbeiten und Holzvermarktung bieten professionelle Organisationen wie der Burgenländische Waldverband, die Waldwirtschaftsgemeinschaften und private Forstbetrieben und Dienstleister.

150.000 Euro für Maßnahmen, Förderung schon ab 500 Euro Investition

Zwei EU-Förderprojekte konnte Dunst mit Unterstützung von Landesmitteln ins Leben rufen. „Somit können wir mit einer Gesamtfördersummen von 150.000 Euro dem Borkenkäfer den Kampf ansagen“, so Dunst. Fördergegenstand sind die Vorbeugung gegen Schäden, das Borkenkäfermonitoring, vorbeugende Maßnahmen zur Überwachung und Behandlung und der Ankauf von Schutz- und Bekämpfungsgeräten und –mitteln. Dunst ist wichtig, dass die Förderungen auch Kleinwaldbesitzern zugutekommen. „Wir haben erreicht, dass die Mindestinvestitionssumme für Maßnahmen auf 500 Euro herabgesetzt wurde“, so Dunst. Gefördert werden etwa „Käfernester“, Pheromonfallen, das Entrinden, Schlägern oder der Ankauf von Spezialgeräten. Gefördert werden Sach- und Personalkosten bis 80 %.  Einreichen können alle Waldbesitzer, Waldbesitzvereinigungen. Förderanträge können sofort gestellt werden, Einreichfrist ist der 29. Feber 2016.

Download von Förderanträgen: 
www.burgenland.at

Pressefotos zum Download:  Kampf dem Borkenkäfer_1, _2

Bild 1:   Agrarlandesrätin Verena Dunst stellt Fördermaßnahmen zur Bekämpfung des Borkenkäfers vor. V.l.: DI Gernot Kainz, Forstinspektor des Landes und für das Mittelburgenland zuständig, LR Verena Dunst, WHR DI Hubert Iby, Forstdirektor des Burgenlandes, DI Herbert Stummer, GF Bgld. Waldverband

Bild 2:   WHR DI Hubert Iby, Forstdirektor des Burgenlandes, und LR Dunst mit einer von Borkenkäfern befallenen Baumrinde

Bildquelle:   Landesmedienservice Burgenland

Hans-Christian Siess, 2. Feber 2016

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